Kurbelwellenlager

Egal welche Husqvarna, HIER wird geschraubt, getunt, repariert und gefachsimpelt !!!

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Kellerkind577
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Kurbelwellenlager

Beitrag von Kellerkind577 »

Hallo an Alle! Ich revidiere zurzeit meinen HVA TE 610 Motor. Ich würde beim Zusammenbau die Kurbelwellen-Kugellager zuerst auf die Kurbelwellenstümpfe aufziehen und dann die KW mitsamt Lager ins Gehäuse. Habe aber auch schon gesehen dass dies gegenteilig gemacht wird, also Lager in die Gehäusehälften und dann die KW einziehen. Was ist besser und warum?
Danke für Eure Antworten und Tipps!
Gruss aus Bern
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Huskyschrauber
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Re: Kurbelwellenlager

Beitrag von Huskyschrauber »

Du kannst natürlich auch erst die Lager ins Gehäuse....Ausmessen....Lager raus....Scheibe auf die KW....Lager auf die KW....das ganze ins Gehäuse
Oder:
Lager ins Gehäuse....Ausmessen....Scheibe einlegen....KW einziehen

Was ist weniger arbeit? :)
Kellerkind577
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Re: Kurbelwellenlager

Beitrag von Kellerkind577 »

Danke für den Tipp!
Ist natürlich schon aufwändiger... werds mal testen :D
:h: Varese Power!
FBRT95
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Re: Kurbelwellenlager

Beitrag von FBRT95 »

ich hab´s bis jetzt immer mit Lager zuerst ins Gehäuse gemacht.
Block in den Ofen, Lager in die Gefriertruhe und dann hat das eig. immer gut funktioniert.
Kurbelwelle aber auf keinen Fall mit dem HAmmer in die Lager klopfen!
Kellerkind577
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Re: Kurbelwellenlager

Beitrag von Kellerkind577 »

Im Nachgang tauchen dann doch noch Fragen auf bei mir:

Die aktuelle Husky dessen Motor ich revidiere ist meine insgesamt 3te TE 610....vor 12 Jahren hatte ich zwei davon, eine zum Endurieren und eine für SuMo Racing. Ein Motor hatte ich damals revidiert, kann mich aber nicht mehr an das Prozedere mit den KW-Lagern/Scheiben erinnern.
Allerdings hatte der Motor keine Ausgleichsscheiben drin, war so ab Werk und von mir neu gekauft und somit von mir als erstes geöffnet.

Jetzt nach jahrelanger HVA Abstinenz habe ich mir als Hobby wieder eine gekauft, als Revisions-Aufbau-Objekt...vorläufig.

Der jetzige Motor wurde ebenfalls noch nie geöffnet und hat auch KEINE Ausgleichsscheiben drin. Wenn ich die Masse für das Spiel nachrechne geht das perfekt auf und stimmt so - ohne die Scheiben. Nach der KW-Revision die ich jetzt durchgeführt habe (Wössner Pleuelkit) bleibt alles beim alten mit den Massen. Somit benötige ich gar keine Scheiben.

Wann und warum wurden und werden die Scheiben notwendig? Kann es sein das gewisse Gehäushälften wegen der Gussverteilung tiefer ausgedreht werden beim Lagersitz? Die Masse der KW, Lager, Zapfen, Pleuel, etc. sind ja immer exakt dieselben.

Wie bereits erwähnt machen viele die Lager zuerst ins Gehäuse und messen dann auf das Lager aus. Das mag schon sein dass so ein Arbeitsschritt eingespart werden kann. Aber mich stört ein wenig der Gedanke dann beim KW Einbau den Lager-Innering zu heizen....Da ich seit 21 Jahren Maschinebauer bin und das gelernte in Fleisch und Blut übergegangen ist kann ich quasi nicht gegen meine Natur handeln. In der Lehre habe ich tagtäglich grosse Kugellager montiert und alle dazugehörigen "Rituale" mitbekommen. So denke ich ist es eine kleine Vergewaltigung nur den Innering zu heizen - die Wärme kann über die Punktberührung der Kugeln nur ungenügend abgeführt werden....

Ausserdem ist es besser die KW-Lager induktiv zu heizen und dann auf die KW zu montieren. So dann das Gehäuse heizen und die KW samt Lager reinziehen. Daran ist mir sympathisch dass Alu mehr aufgeht bei Wärme als Stahl und bei entsprechender Geduld und genügend Wärme die Lager ohne grossen Widerstand reinflutschen.

Also ich verstehe die Cracks unter Euch mit viel Erfahrung natürlich schon. Wenn Du mehrfach einen Motor desselben Typs gemacht hast pendeln sich die Vorgehensweisen ein und relativieren viele Bedenken die ein Anfänger hat.

Aber wie gesagt kann ich irgendwie schlecht gegen meine Überzeugung handeln.
Nun versuche ich halt so die Erfahrung von Euch in mein Projekt und meine Art einzubringen...

Danke für die Tipps vorab!
:h: Varese Power!
Huskyschrauber
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Re: Kurbelwellenlager

Beitrag von Huskyschrauber »

Da wird normal auch nichts geheizt...die KW wird ins Lager eingezogen. Mit passendem Werkzeug muss da nichts geheizt werden.
Btw: Die Wärme soll ja auch gar nicht abgeführt werden...die soll ja im Innenring bleiben damit der sich etwas dehnt.
Huskyschrauber
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Re: Kurbelwellenlager

Beitrag von Huskyschrauber »

Btw: Wenn dir leichter fällt...wirf die KW in die Tiefkühle :)

Ach ja: Unterschiedliche Scheiben wegen unterschiedlicher Breite der KW nach dem Pressen nach Pleueltausch. Kriegt man of einfach nicht aufs 1/10 hin.
Kellerkind577
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Re: Kurbelwellenlager

Beitrag von Kellerkind577 »

Ja so ist das also:
Zuerst die Lager ins Gehäuse und dann die KW rein! Geht super und alle Sorgen, Bedenken und Theorien von mir haben sich verflüchtigt!
Danke an Alle Tipp-Geber!
:h: Varese Power!
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