seit Mofazeiten, und das ist immerhin bereits fast vierzig Jahre her, werde ich beim Motorradfahren regelmäßig nass bis auf die Knochen. Die Regenkombi ziehe ich als unverbesserlicher Optimist immer viel zu spät über, die Stiefel und Handschuhe sind sowieso nicht dicht und das Regenwasser läuft immer am Hals entlang ins Innere der Kombi. Kurzum - bei längeren Fahrten im Regen bin ich also bis jetzt immer gut durchgefeuchtet unterwegs gewesen. Jahrelang habe ich das einfach so hingenommen und mich nicht weiter drum gekümmert. Als aber in diesem Winter die Klamotten erneuert werden sollten, habe ich gedacht: “Vielleicht geht es ja auch anders!“, und „wasserdicht“ ganz oben auf die Prioritätenliste gesetzt. Gekauft habe ich dann wasserdichte Adventurestiefel von Berik, GoreTex Handschuhe von Held, eine heruntergesetzte 3-Lagen Laminat GoreTex Kombi von KTM (eigentlich Alpinestars) und zu guter Letzt eine regendichte Sturmhaube von Sealskinz. Es ist schon erstaunlich wieviel Geld man für so ein paar Anziehsachen ausgeben kann...
Gestern hatte es bei uns den ganzen Tag 7° und Regen. Beste Bedingungen also, die Sachen mal einem Praxistest zu unterziehen. In der Südheide (Niedersachsen) habe ich mir im vergangenen Jahr eine ungefähr 100 km lange Strecke auf unbefestigten öffentlichen Wegen ausbaldowert. Je nach Jahreszeit und Wetter ändert sich die Beschaffenheit der Wege. Das heißt, es wird selten langweilig und ist jedesmal anders als zuvor. Der Weg dorthin beträgt von meinem Zuhause aus auch etwa 100 km, so daß inklusive Rückweg immer mehr als 300 km Strecke zusammenkommen. Mit Pausen bin ich meistens etwa 6 Stunden unterwegs. Das sollte also reichen, um bezüglich der Regendichtigkeit des Outfits eine fundierte Aussage treffen zu können.
Was soll ich sagen. Auf den ersten 100 km fand kein einziger Tropfen Wasser den Weg ins Innere der Kombi und dank des Thermofutters war mir zudem mollig warm. Als ich allerdings auf den unbefestigten Teil der Strecke wechselte, wurde aus „mollig warm“ ganz schnell “ätzend heiß“, da das Geläuf ziemlich matschig war, und ich viel im Stehen fahren mußte.
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Durchgeschwitzt und mit Wasser in den Stiefeln begab ich mich dann irgendwann auf den Heimweg. Trotz strömenden Regens trocknete ich im Inneren der Kombi recht schnell wieder ab. Nur die Füße blieben nass. Anscheinend ist die in den Stiefeln verwendete Klimamembran nicht so effektiv wie das GoreTex-Laminat der Kombi.
Auch wenn ich nicht komplett trocken geblieben bin, erinnert mich der Muskelkater in meinen Beinen nun daran, daß ich das so schnell wie möglich wiederholen muß. Beim nächsten Mal werde ich jedoch das Thermofutter weglassen und die Hosenbeine mit elastischen Gurtbändern nach unten hin abdichten. Mal schauen, ob ich dann komplett trocken durch einen Regentag komme. Aber eigentlich ist das auch egal, denn Spaß hat es auf jeden Fall gemacht.
beste Grüße
