Vorstellung und 5000 km Review

Die Stollen eurer 701, 901, FE oder TE ab 2014 sind hier Zuhause.

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Lodenhose
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Vorstellung und 5000 km Review

Beitrag von Lodenhose »

Moin Forum,

nachdem ich mich vor einem Monat angemeldet und auch schon ein bißchen was gepostet habe, möchte die Gelegenheit dieses Reviews nutzen, um mich auch gleich mal vorzustellen. Ich bin 53 Jahre alt, komme aus Niedersachsen und fahre seit mehr als 30 Jahren Motorrad. Es waren bislang ausschließlich Straßenmotorräder, die ich gefahren bin. Vor 3 Jahren habe ich mich mit meiner VFR 800 auf kleinen Straßen zum Nordkap aufgemacht. Dabei bin ich das erste Mal auch mal längere Passagen auf Schotter und festem Sand gefahren, was mir unglaublich viel Spaß gemacht hat.
20180626_VFR.jpg
20180626_VFR.jpg (411.13 KiB) 4085 mal betrachtet
Als ich im Frühjahr beschlossen habe, mir das erste Mal in meinem Leben ein neues Motorrad zuzulegen, fiel mir das wieder ein. Deshalb habe ich nach kurzer und intensiver Lektüre dieses Forums die VFR am 25. März diesen Jahres bei einem Husqvarnahändler in Zahlung gegeben, und bin seitdem glücklicher Besitzer einer 21er 701 Enduro.

Für die, die noch keine 701 Enduro fahren, schildere ich jetzt noch meine subjektiven Eindrücke der vergangenen 5000 km.

Ich habe die 701 ohne vorherige Probefahrt blind gekauft. Als ich sie dann beim Händler abholte, war der erste Eindruck: “Oh, ist das überhaupt ein richtiges Motorrad!“ Obwohl sie eine respektable Sitzhöhe aufweist, wirkt sie ja doch irgendwie klein. Auch die Verarbeitung ist eher zweckdienlich und roh und kann mit der gediegenen Optik und Haptik moderner Straßenmotorräder dieser Preisklasse nicht ganz mithalten. Allerdings machen die meisten der verbauten Komponenten einzeln betrachtet einen wertigen Eindruck. Beim Aufsteigen und Rangieren fällt sofort das geringe Gewicht im Vergleich zur 250 kg-Klasse und die für größere Menschen passende Ergonomie auf. Mit 1,90 m fühle ich mich ausgesprochen wohl. Die Sitzbank allerdings ist hart und schmal. Nach spätestens einer Stunde Fahrt muß ich mich zwischendurch immer mal auf die Fußrasten stellen, um den Allerwertesten ein wenig zu enlasten.

Wer Motorräder über 100 PS gewohnt ist, wird feststellen, daß es nicht mehr ganz so mühelos ist, einen LKW mit dahinter versammelter PKW-Kolonne aufzuschnupfen. Der Motor der 701 hat aber für die Landstraße eigentlich immer genug Dampf. Außerdem fühlt es sich durch das agile Fahrwerk und den fehlenden Windschutz sowieso immer so an, als wäre man 25% schneller unterwegs :-) Angenehmer Nebeneffekt: Ich fahre wieder weitestgehend STVO-konform. Beachtlich finde ich, das dieser leistungsstarke Einzylinder so gut wie kein Öl verbraucht. Das hätte ich wirklich nicht erwartet.

Das Getriebe wird am besten mit einem gewissen Nachdruck geschaltet, dann landet man auch nicht zwischen den Gängen. An das feine Getriebe der VFR 800 kommt es zwar nicht heran, allerdings ist es um Welten besser als das Getriebe der BMW K100, die ich auch mal gefahren bin. Der Quickshifter funktioniert mal tadellos, mal überhaupt nicht. Woran das liegt, habe ich bislang noch nicht herausgefunden.

Ob man die verbaute Elektronik braucht oder nicht – who knows… Im Modus 1 ist die Gasannahme weicher, im Modus 2 läßt die Traktionskontrolle mehr Schlupf zu und das ABS ist hinten abgeschaltet. Vielleicht wäre Modus 2 mit weicherer Gasannahme auf unbefestigten Wegen besser, aber da man TC und ABS sowieso separat an- und ausschalten kann, ist das eigentlich auch schon wieder egal :-) Obwohl der Modus 1 als der zahme Straßenmodus gilt, kann man auch hier mit einem beherzten Dreh an der Brause das Vorderrad abheben lassen.

Das Fahrwerk ist wie oben schon erwähnt recht agil. Mir macht es, so wie es ist, auch auf der Straße Spaß! Allerdings kann ich mir vorstellen, daß Leute, die gerne etwas schneller unterwegs sind, sich mehr Stabilität wünschen. Obwohl ich fahrfertig mit 113 kg wahrscheinlich Änderungen an der Federung vornehmen müßte, benutze ich aus Trägheit in Kombination mit mangelnder Expertise immer noch die Werkseinstellungen und komme damit auf und abseits der Straße gut zurecht.

Die ab Werk montierten TKC 80 Reifen funktionieren für mein eher gemütliches Fahrprofil ganz gut. Bei Nässe rutscht der Hinterreifen manchmal in Kurven seitlich weg, so daß ich beim demnächst anstehenden Wechsel eventuell einen anderen Reifen montieren lassen werde. Erstaunlich ist, daß der Vordereifen noch ordentlich Profil hat, während der Hinterreifen ziemlich am Ende ist.

Das vielleicht wichtigste Argument für oder gegen die 701 Enduro ist meiner Meinung nach:
Wenn man damit ausschließlich auf der Straße fährt, braucht man diese Art von Motorrad eigentlich nicht. Da gibt es zahlreiche Motorräder, die dort besser performen. Wenn man aber (zumindest ab und zu mal) damit auf Schotter, im Sand, im Matsch oder auch mal im Wasser unterwegs ist, erschließt sich einem eine ganz neue Art des Motorradfahrens, die ich so nicht kannte und auch auf keinen Fall mehr missen möchte!
20210625_701.jpg
20210625_701.jpg (468.5 KiB) 4085 mal betrachtet
Zwischendurch habe ich auch mal die Kamera mitlaufen lassen:

[youtube]https://www.youtube.com/channel/UCuU_sw ... AFk8QHoDXA[/youtube]

Vielen Dank für‘s Lesen bis hierhin!

beste Grüße, Lodenhose
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Firebeast
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Re: Vorstellung und 5000 km Review

Beitrag von Firebeast »

Alter Schwede! Das nenne ich mal eine gelungene Vorstellung nebst Fahrbericht! :heba: :hva: Echt klasse :Top:

Weiter so und viel Spaß und Glück mit der Neuen

Gruß aus Aachen
:prost:
Firebeast

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Ich bin krank! Hab die Symptome gegoogelt; Also es gibt drei Möglichkeiten:
Pest, Borkenkäfer oder Zylinderkopfdichtung... :freak: :ka:
Y4CC
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Re: Vorstellung und 5000 km Review

Beitrag von Y4CC »

Ahoi, oh ja, wirklich ein schöner Text. Macht Spaß beim Lesen ! Deine Eindrücke sind toll dargestellt. Meine Geschichte ähnelt Deiner auch.
Viel Spaß, schöne Touren und Abenteuer noch. Grüße von der Ostsee,
Chrischi
Rudi2105
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Re: Vorstellung und 5000 km Review

Beitrag von Rudi2105 »

Servus Lodenhose,

super Vorstellung, vielen Dank :Top:

Gruß

Rudi
Lodenhose
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Re: Vorstellung und 5000 km Review

Beitrag von Lodenhose »

Moin zusammen,

vielen Dank für die nette Begrüßung :hva: :mrgreen:
Matzek
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Re: Vorstellung und 5000 km Review

Beitrag von Matzek »

Moin moin
Im Alter kommt die Erkenntnis das das Motorrad fahren nicht nur auf der Straße geht :hva: :hva:
Fahr mal TET oder ACT dann erkennst du den Spaß an der Husky erst richtig. :Top:
Willkommen im Forum.
Grüße Matthias
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Gumby
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Re: Vorstellung und 5000 km Review

Beitrag von Gumby »

Moin Lodenhose, viel Spaß hier im Forum und herzlich Willkommen!

Viel Spaß mit der 701 hast du ja schon... :Top:
Gruß
ATAS2018
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Re: Vorstellung und 5000 km Review

Beitrag von ATAS2018 »

Moin Lodenhose,

willkommen und viel Spaß im Forum, du hast dich für deine Bedürfnisse jedenfalls für das richtige Motorrad entschieden :)

Ich glaube aber bei den Fahrmodi ist etwas durcheinander geraten, Modus 1 ist die sportliche Gasannahme und Modus 2 die geschmeidigere.

Weiterhin viel Spaß und gute Fahrt! :prost:
Husqvarna 701 Videos -> https://youtube.com/@Speelbird
Lodenhose
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Re: Vorstellung und 5000 km Review

Beitrag von Lodenhose »

Hallo Forum,

nach über 12000 km hat mein Hobel heute das erste Mal rumgezickt und wollte nach einer frostigen Nacht partout nicht anspringen. Nachdem ich eine ganze Weile den Anlasser durchgeorgelt habe, und die Karre ordentlich nach Sprit stank, habe ich sie erst einmal stehen lassen und die Batterie geladen. Dann ließ sie sich mit einer weiteren Dauerorgelei unter Protest (knallen aus der Airbox) zum Leben erwecken. Kurz nach dem Start klang sie noch ein bißchen nach „Lanz Bulldog“, danach war alles wieder normal. „Und? Woran hat et jelegen?“ – „Keine Ahnung!“ Die Eigenheiten moderner Fahrzeugelektronik sind unergründlich...

Aber es gibt auch noch etwas positives zu berichten. Der Vorderreifen (TKC 80) entpuppt sich immer mehr als Dauerläufer. Trotz der Laufleistung ist er immer noch weit von der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestprofiltiefe entfernt. Allerdings wird er beim demnächst fälligen Hinterreifenwechsel trotzdem durch einen neuen Heidenau K60 Scout ersetzt. Mal schauen, wie weit ich damit komme.

beste Grüße :hva:
Y4CC
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Re: Vorstellung und 5000 km Review

Beitrag von Y4CC »

Nabend, nach längerer Standzeit, gerade jetzt in der kalten Zeit springt meine auch schlecht an. Trotz frischer Batterie. Kerzen neu.Stellt sich so dar, daß nach ca. drei sec. Motor anspringt unrund läuft aber gleich sofort wieder ausgeht. Danach mußte ich immer sehr lange drehen bis der zweite Startvorgang Erfolg bringt.
Abhilfe bringt bei mir den Anlasser nach der ersten Zündung eine sec. weiter zu drehen, vorsichtig Gas geben und dann bleibt meine an.
Muß natürlich nicht bei jedem funktionieren.
Grüße Chrischi.
2vclassic
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Re: Vorstellung und 5000 km Review

Beitrag von 2vclassic »

Lodenhose hat geschrieben: 25.06.21 - 12:46 Wenn man damit ausschließlich auf der Straße fährt, braucht man diese Art von Motorrad eigentlich nicht. Da gibt es zahlreiche Motorräder, die dort besser performen. Wenn man aber (zumindest ab und zu mal) damit auf Schotter, im Sand, im Matsch oder auch mal im Wasser unterwegs ist, erschließt sich einem eine ganz neue Art des Motorradfahrens, die ich so nicht kannte und auch auf keinen Fall mehr missen möchte!
Über die Reifenwahl (und evtl ein paar klicks an der Gabel) lässt sich die Strassenperformance steigern - damit fällt logischerweise die Sand/Matschperformance ab.. - aber wenn man nur ab und zu mal....
Lodenhose
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Re: Vorstellung und 5000 km Review

Beitrag von Lodenhose »

Moin,

Du hast Recht! Ich habe jetzt den Heidenau Scout drauf. Auf der Straße ist er in den Kurven zwar ein wenig unwillig, dafür bietet er mehr Grip als der TKC 80, was ich gut finde. Auf Schotter und Sand ist er auch super. Nur in einem Matschloch wirkte er ein wenig überfordert. Alles in allem paßt er für mein Fahrprofil besser als der TKC 80. Bin zufrieden :mrgreen:

beste Grüße :hva:
stoppelhoppser
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Re: Vorstellung und 5000 km Review

Beitrag von stoppelhoppser »

Matsch kann der K60 Scout nicht. Dafür ist halt Straßenperformance bei nass wie trocken imho jenseits von gut und böse für etwas, was sich zuminest bei trockenen Bedingungen noch anständig durch's Gelände fräst.
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BRB
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Re: Vorstellung und 5000 km Review

Beitrag von BRB »

Na ja,
im Sand ist er vorne auch leicht überfordert. Da ist der MT90A/T fast noch besser. Bei Straße und Schotter bis sehr steinig bin ich voll bei Dir.
Und er hat eine hohe Laufleistung!
Gruß-BRB
Lodenhose
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Re: Vorstellung und 5000 km Review

Beitrag von Lodenhose »

Moin zusammen,

heute habe ich mein Moped von der 20000er Inspektion abgeholt. Zusätzlich zu den vorgeschriebenen Arbeiten gab es einen neuen Kettensatz und Bremsbeläge hinten. Macht zusammen etwas über 900€ :shock: Wenn die Garantie um ist, werde ich wohl wieder mehr selbst schrauben...

beste Grüße :hva:
Countrybiker
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Re: Vorstellung und 5000 km Review

Beitrag von Countrybiker »

Für einen größeren Straßenanteil gibt es ja die 701 Super Moto und mit den entsprechenden Reifen macht auch mit der jeder Schotterweg Spaß.
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Agent701
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Re: Vorstellung und 5000 km Review

Beitrag von Agent701 »

Ich würde gerne für meine 701 Enduro einen 2. Satz Felgen (21/18 Zoll) nutzen.

Hat jemand dies auch gemacht und/ oder einen Tip wo man solch einen mgl. Preiswert bekommen kann?

Grüsse
Bernd
Bollo
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Re: Vorstellung und 5000 km Review

Beitrag von Bollo »

Ich war bei ebay-kleinanzeigen erfolgreich. Immer wieder mal reingucken.

Aber Vorsicht! Da gibts auch nicht so besonders seriöse Anbieter - wenns eben geht persönliche Übergabe wählen.
Und wenn jemand Paypal nur für 'Freunde' akzeptiert, auch wenn man als Käufer die Gebühren übernehmen will, aufpassen!
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Agent701
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Re: Vorstellung und 5000 km Review

Beitrag von Agent701 »

das stimmt…sind einige Halunken im www unterwegs!

Meistens sind es die letzten Monate nur SM Felgen und ich möchte die gleiche Felgengröße für „plug and play;-)“
Bollo
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Re: Vorstellung und 5000 km Review

Beitrag von Bollo »

Schlußendlich bin ich bei der Suche bei 690er Felgen fündig geworden. Brauchte dann halt andere Bremsscheiben, ABS-Ringe sowie Distanzen fürs Vorderrad, der Preis war aber so gut das mir das egal war.
Die DID-Beschriftung in Kürbisfarben ist mir für den 'richtigen' Offroadsatz völlig wumpe.
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