SMR 510 springt nicht mehr an

[JustinSM]

Moin zusammen,
ich habe meiner Husky (2007 Euro 3) einen CNC Ansaugstutzen verpasst, da der Originale schon ziemlich Rissig war. Im gleichen Zuge dachte ich mir ich reinige den Vergaser direkt mit, gesagt getan. Ich habe den Vergaser auseinandergebaut und einmal alles ins Ultraschallbad geschmissen. Am Ende wieder alles wie zuvor zusammen gebaut und versucht die Kiste anzumachen. Leider ohne Erfolg. Ohne Gas passiert gar nichts mehr (vermutlich Standgas zu niedrig, da ich mir nicht gemerkt habe wie es vorher war), wenn ich etwas Gas dazu gebe hört es sich immer so an als ob sie gleich anspringt und dann gibt es einen Schlag und es passiert gar nichts mehr. Vergaser ist im Original Zustand was Bedüsungen angeht. Die Gemischregulierschraube steht auf 2 Umdrehungen, sozusagen alles auf Grundeinstellung. Ich habe zumindest an der Gemischregulierschraube schon etwas rumprobiert, aber leider keine Verbesserung. Zudem tut sich der Anlasser seitdem Anfangs sehr schwer bis er in "Schwung" kommt, danach dreht er Ganz normal. Ich bin langsam echt überfragt und möchte mir den Weg in die Werkstatt eingetlich ersparen
Hatte jemand schonmal ein ähnliches Problem oder hat Anhaltspunkte für mich, an denen ich mich weiter lang arbeiten kann?

Gruß Justin

[Dual-Sport]

Wie hast du denn die Standgasschraube eingestellt?

[JustinSM]

Ich hab bei einem Kollegen geschaut, welcher auch ein 510er hat wie viele Umdrehungen das Standgas rausgeschraubt ist und habe es mal genauso eingestellt (4,5 Umdrehungen). Mit dem Standgas rödelt der Anlasser aber einfach nur vor sich her und es tut sich gar nichts. Ich habe auch schon probiert das Standgas komplett rauszudrehen und sie nur über Gas am Griff anzumachen, aber leider auch ohne Erfolg

[Dual-Sport]

Versuche mal mit Startpilot oder Bremsenreiniger zu starten, vielleicht klappt das und wenn sie erst mal läuft, das Standgas einstellen.

[JustinSM]

Hab sie mit Bremsenreiniger zum Laufen bekommen. Allerdings nur für ca. 3 Sekunden, danach gab es einen Schlag und jetzt ist der Motor fest. Naja wollte ihn sowieso überholen lassen, aber eigentlich erst wenn es wieder kälter ist. Wo lassen ich den Motor am besten überholen? Irgendwelche Empfehlungen?

[kingz]

Also erste Anlaufstelle ist eigentlich immer Zupin oder FP-Engineering.
Weber Metallmanufaktur hab ich auch schon eher schlechte Sachen gehört

Da muss ja was anderes nicht gestimmt haben weshalb die Kiste nicht angesprungen ist, wenn jetzt der Motor fest geht.

[JustinSM]

Weber hatte ich leider auch schon schlechte Erfahrungen mit, aber dann werde ich mich mal mit Zupin oder FP-Engineering in Verbindung setzen. Danke dir auf jeden Fall.

Der Motor wurde vom Vorbesitzer gemacht, angeblich auch noch nicht so lange her. Allerdings wurde das Ganze selber gemacht und mir liegen nur die Rechnungen der Teile vor. Motor sah allerdings aber auch von außen nicht so schön aus (Dichtmasse zwischen den Motorhälften). Beim ersten Ölwechsel habe ich auch relativ viel Dichtmasse ausm Motor geholt. Hatte nur gehofft, ich komme noch über die Saison, da er bislang auch relativ gut lief.

[wgary]

irgendwie eigenartig.. Wieso meinst du, dass der Motor steckt?
Meine 610er macht auch einen ordentlichen Schlag, wenn sie nicht anspringen will. Das ist aber nur der Anlasser-Freilauf, der zurück schlägt.
Zuviel Dichtmasse ist natürlich nicht gut, weil dadurch die Kanäle verstopft werden. Aber dadurch steckt der Motor nicht, bei Startversuchen.
Zündfunken hat die kleine?
Benzin bekommt sie? Wenn sie vorher gelaufen ist, dann kann es nur am Vergaser liegen, dass der Schwimmer hängt oder ein Kanal verstopft ist.

mfg Wolfgang

[JustinSM]

Wieso der Motor jetzt fest ist, kann ich nicht sagen. Vermutung habe ich leider auch keine.
Sie lief bislang immer relativ gut, das einzige, was sie nie wirklich wollte, war zu viel Gas im Stand. Wenn ich nur einmal kurz etwas zu viel Gas gegeben habe, ging sie sofort mit einem Schlag aus. Da habe ich dann die Bedüsung des Vergasers in Verdacht gehabt. Demnach auseinander gebaut und mal geschaut. Vergaser sah gut aus, keine Verschmutzungen oder sonstiges, haben ihn dann trotzdem mal ins Ultraschallbad geschmissen, um vielleicht nicht sichtbare Verschmutzungen zu entfernen. Im gleichen Zuge dann den Ansaugstutzen erneuert und versucht anzulassen, aber komplett ohne Erfolg. Dann habe ich es eben mit Bremsenreiniger versucht, da ist anfangs aber auch nichts passiert. Ich habe es dann mit Bremsenreiniger + etwas Gas geben versucht und sie da sie spring an. Ich wollte mich gerade freuen und auf einmal gibt es zwei kleine Schläge und sie geht aus. Fand ich natürlich komisch, dachte mir aber im ersten Moment nichts und wollte sie wieder über den Anlasser anmachen und er klackte nur. Also geguckt nach Spannung an der Batterie, hat gepasst. Versucht mit eingelegtem Gang etwas zu rollen, aber da hab ich nur den Reifen geschoben. Dachte mir dann also, mache ich mal kurz den Lima Deckel runter und versuch das Polrad zu drehen, aber da tat sich nichts mehr, kein Millimeter.

Ich habe jetzt auch mal bei Zupin und FP-Engineering nachgefragt, allerdings habe die aktuell Bearbeitungszeiten von 10 bis 14 Wochen, heißt Oktober bzw. November. Das ist jetzt bei dem Wetter natürlich richtig toll

[benzolkonium]

Also wenn du mit eingelegtem Gang die Karre schiebst, dreht das Hinterrad meist nicht. Du hast einfach kein Gewicht auf dem Heck und damit baut der Reifen kein Grip auf. Du musst ja beim schieben mindestens die Kompression überwinden.
Hast du am Polrad gedreht mit Zündkerze raus oder war sie noch drin?
Wenn die Kerze noch drin ist, kannst du das Polrad nicht von Hand drehen, dass ist schließlich keine Simson.
Auch hier musst du ja sonst die Kompression überwinden.
Wenn du prüfen willst ob sie fest ist oder nicht, dann hilft nur aufbocken und bei eingelegtem Gang am Hinterrad drehen von Hand.
Beste Grüße
Benzol

[JustinSM]

Also ich konnte sie bevor der Motor fest war tatsächlich mit eingelegtem Gang etwas schieben, aber aufgebockt am Hinterrad drehen hat natürlich auch funktioniert und geht nun nicht mehr. Von Hand konnte ich das Polrad natürlich nur ohne Zündkerze drehen, was jetzt auch nicht mehr möglich ist.
Ich bau den Motor morgen aus und mach dann mal den Kupplungsdeckel runter, vielleicht verbingt sich dahinter ja etwas. Ansonten muss ich mal warten was mir gesagt wird, sobald der Motor zerlegt wurde.

[JustinSM]

Also ich möchte mich nun nochmal zurückmelden. Der Motor war nun bei FP-Engineering. Folgende Rückmeldung habe ich bekommen und war sehr erschroken was ich mir hier "schönes" gekauft habe:

"Der Grund für das Blockieren deines Motors war das Sicherungsblech für die Kurbelwellenlage.
Die Schraube und das Blech haben sich gelöst und die Kurbelwelle blockiert.
Das zweite Blech hat ganz gefehlt. Das Motorgehäuse hat auch starke Beschädigungen an der Dichtfläche. Es wurde vorher anscheinend mit einem Schraubenzieher zwischen die Dichtflächen aufgehebelt und damit die Dichtflächen beschädigt.
Es wurde auch sehr viel Dichtmasse verwendet, die Teilweise Ölbohrungen verstopft hat."

Bei Kauf wurde mir folgendes gesagt: "Ich habe den Motor selbst mit Originalteilen (Rechnungen vorhanden) überholt. Ich arbeite in einer Motorradwerkstatt und kenne mich demnach sehr gut damit aus. Die Husky wollte ich selber weiterfahren, allerdings habe ich mir nun eine Eigentumswohnung gekauft und benötige das Geld."
Da war ich wohl etwas zu gutgläubig. Ich konnte mit der Husky dieses Jahr gerade 5 mal fahren und bin für den neuwertigen Motor nun 3 Scheine los .
Ich hoffe nächstes Jahr wird besser