Motorgehäuse teilen und anderes....

Egal welche Husqvarna, HIER wird geschraubt, getunt, repariert und gefachsimpelt !!!

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TheBock
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Motorgehäuse teilen und anderes....

Beitrag von TheBock »

Moin,
ich bin immer noch am Wiederaufbau meiner 93er TE 610, nachdem ich es jetzt endlich geschafft habe das Polrad runter zu bekommen stehe ich jetzt vor dem nächsten Problem, wie bekomme ich das Motorgehäuse geteilt, ohne den speziellen Kurbelgehäuseauszieher, wäre euch dankbar, wenn ihr mal berichten könntet, wie ihr die Kiste auseinander bekommt, da mir der Auszieher zu teuer ist.

Gruß
Marcel
Zuletzt geändert von TheBock am 17.03.10 - 11:44, insgesamt 1-mal geändert.
Huskyschrauber
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Beitrag von Huskyschrauber »

Nicht kaufen, selber basteln. Ich hab meinen selber gebaut, hat 1a funktioniert.
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TheBock
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Beitrag von TheBock »

Gut, das wäre jetzt meine nächster versuch gewesen, wenns nicht irgend nen anderen Trick gibt um das Ding auseinander zu bekommen, werde ich dann mal versuchen, danke
sespri
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Beitrag von sespri »

Es gibt noch eine andere Methode die geht. Wenn`s geht zu zweit oder auch allein.

Wenn alleine, dann folgendermassen vorgehen:

Zuerst mal schauen, dass alle notwendigen Schrauben weg sind. Wäre nicht das erste mal, dass man eine vergisst....

Dann Motorblock seitlich in der linken Armbeuge einklemmen und so viel wie nötig über dem Werkbank/Tisch halten und mit der rechten Hand mit einem schweren Bleihammer mit trockenen Schlägen auf die Welle klopfen.

Mir ist bewusst, wenn man das noch nie gemacht hat, hat man etwas Hemmungen, aber es geht, weiss ich aus der Praxis.
Wichtig, Blei- oder Kupferhammer. Weicher muss es sein, sonst zerdengelst Du das Gewinde. Man kann sogar eine Mutter auf`s Gewinde schrauben und mal mit einem schweren Stahlhammer draufklopfen und mal am Klang hören ob es rutscht. Wenn nicht, aufhören!! Für die zweite Methode ist wenigstens ein bisschen Schraubererfahrung notwendig, sonst ist das Gewinde am Gesäss...

Sespri
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TheBock
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Beitrag von TheBock »

Danke Sespri,
das hört sich genau nach dem an, was ich mir auch so gedacht habe, ums Gewinde muss ich mir keine Gedanken machen, die Kurbelwelle hats mir da sowieso gespalten und is nur noch nen Schweißpunkt drauf, damit der Abzieher für das Polrad nochmal greifen konnte :oops: Werde das die Tage mal so testen, hoffentlich sitzt das Gehäuse nicht genauso fest wie mein Polrad :lol:

gruß
Marcel
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TheBock
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Beitrag von TheBock »

So, gestern habe ich mal deinen Tipp umgesetzt, ging alles wunderbar, danke nochmal.
Jetzt habe ich allerdings eine neue Frage:
Und zwar habe ich eine neu hergerichtete Kurbelwelle, das Axialspiel des Pleuls beträgt allerdings jetzt schon ca. 0,8mm wobei der Toleranzwert laut WHB bei 0.75mm liegt und das Spiel bei einem neu eingepressten Pleul ja nur bei 0,35mm liegen dürfte. Das Problem ist allerdings, dass ich die Kurbelwelle beim Kauf meiner Husky gleich mit gekauft habe, da diese eben mit Pleulschaden dastand, was jetzt allerdings auch wieder ein halbes Jahr her ist, da ich relativ wenig Zeit hatte, meine Frage ist jetzt, wie schlimm steht es mit dem Axialspiel wirklich, soll ich dem Verkäufer nochmal auf den Zahn fühlen, oder kann die Kurbelwelle auch so eingebaut werden? (Problem ist, dass der Verkäufer 600km entfernt wohnt, und ich somit auch nicht mal eben kurz vorbeifahren kann)

Gruß
Marcel
Eberhard
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Beitrag von Eberhard »

das Spiel bei einem neu eingepressten Pleul ja nur bei 0,35mm liegen dürfte
Steht der Wert im WHB ? Ich habe als Normalspiel nur die Angabe 0.5 - 0.7mm gesehen. Beim Axialspiel wär ich großzügig :lol:, solange kein übermässiges Radialspiel vorhanden ist.

Ausgespielt,
Eberhard
Ex-SM610 Vollstrecker, jetzt Morini Corsaro 1200
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TheBock
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Beitrag von TheBock »

Jo, hab gerade nochmal geschaut, Eberhard hat recht, keine Ahnung, wo die 0,35 in meinem Kopf herkamen... Gut, dachte mir auch erst, dass das Axialspiel eher weniger bedeutend ist, wollte mir aber lieber erstmal anhören, was ihr so dazu sagt, bevor ich am Wochenende (hoffentlich) endlich dazu komme das gute Stück wieder zusammen zu setzen

gruß
Marcel
sespri
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Beitrag von sespri »

Es gilt der Grundsatz: "Soviel Spiel wie nötig und so wenig wie möglich"

Ich gehe davon aus, dass Du die 0.8mm mit der Blattlehre gemessen hast. Gut, die 0.1mm über dem oberen Grenzmass sehe ich jetzt auch nicht so eng, vielleicht passt ja auch die 0.7mm Lehre rein... 8-) ;-)
und dann wären wir ja wieder bei den Leuten.

Was ich aber penibel genau einstellen würde sind die 0.4mm, die die Kurbelwelle als Ganzes axial aufweisen muss. Ich gehe jetzt mal von diesem Mass aus, steht zumindest in meinem 95er Buch, wird beim 93er wohl gleich sein.

Gescheites Werkzeug vorausgesetzt ist es kein Problem. Ein grosses Tiefenmass, Schiebelehre und vielleicht noch ein Micrometer und Du bist dabei.

Zum Einziehen der Kurbelwelle gibt es auch noch einen Trick:

Ich habe immer einen Haufen alter Lageringe, Scheiben, oder Teile aus dem Sanitärbereich etc. rumliegen.

Ein bisschen Oel auf die Welle und dann mal soweit ins Lager, welches bereits im Gehäuse sitzt, bis es nicht mehr weiter geht. Vom Runterkühlen der Welle halte ich nicht viel, bei Kontakt mit dem Lager wärmt es sich eh auf und man fängt nur an hastig rumzuwerken. Das kannst Du mit dem Lager machen, gleichzeitig die Gehäusehälfte für eine Weile bei ca. 50°C in den Backofen, danach fällt das Lager fast von selber rein.

Auf die Welle kommt jetzt ein Ring welches sich auf den Innenring (!) des Lagers abstützt und idealerweise nur etwas grösser ist damit es nicht klemmt. Jetzt mit den vorhandenen Hülsen, Ringen oder was grad so rumliegt, soweit verlängern, dass man noch eine oder zwei grosse Unterlagsscheiben drauflegen kann und das Gewinde noch 2 bis 3 Umdrehungen rausschaut. Jetzt Oel aufs Gewinde und auf die Auflage der Unterlagsscheibe und mit der aufgesetzten Mutter die Welle soweit einziehen, bis das Gewinde am Ende ist. Mit einem weiteren Ring oder Unterlagsscheibe verlängern und das gleiche Spiel solange, bis es nicht mehr weitergeht.
Vorteil, es ist kontrolliert und es muss kein einziges Mal mit dem Hammer draufgeklopft werden, was bei einem neuen Lager ohnehin Quatsch ist und somit gibt keine falsche Krafteinwirkung auf das neue Lager....

Jetzt musst Du nur noch behaupten, Du hättest ein Einziehwerkzeug... :-? 8-) :lol:

Sespri
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Beitrag von TheBock »

Einziehwerkzeug? was ist das :D Ich bin quasi mit Improvisation groß geworden, und wenns wirklich mal nicht ohne was spezielles ging, dann bitte in Eigenbau gefertigt^^ Das mit den Hülsen hört sich sehr gut an, werde das auch mal umsetzen, wenn am Freitag endlich der Abistress rum is....

So long
Marcel
sespri
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Beitrag von sespri »

TheBock hat geschrieben: Ich bin quasi mit Improvisation groß geworden, und wenns wirklich mal nicht ohne was spezielles ging, dann bitte in Eigenbau gefertigt
So long
Marcel
Das ist der Stoff aus dem echte Männer gemacht sind.... :heba: :win:

Sespri
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Beitrag von TheBock »

So, und das nächste Problem, irgendwelche Tipps, wie ich die Getriebelager aus der rechten Motorhälfte bekomme? durchschlagen wie auf der anderen Seite ist ja nicht möglich.

gruß
Marcel
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nigge
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Beitrag von nigge »

Innenabzieher!

Ich habe mir einen billigen 3-Arm Abzieher dafür gekauft.
Kannst du aber ziemlich knicken.
Am besten sind so 'hochwertige' die einen Spreizstift haben.
Geht halt gut ins geld so ein Set.

Aber das Lager des Antriebritzels sollte man doch von außen rausgeschlagen bekommen ;-)
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rätsch
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Beitrag von rätsch »

Ich habe eine Unterlagscheibe seitlich abgefeilt (Schlüsselweite) und diese dann durchgeschoben. Dahinter musst du dann noch eine Mutter legen und dann mit einer Schraube das Lager rausziehen... Ging bei mir ganz gut ;-)
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Habe viele 610er auf dem Gewissen aber auch viele gerettet...
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Alle sagten: "Das geht nicht!"
Dann kam einer, der wusste das nicht - und hat's gemacht
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TheBock
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Beitrag von TheBock »

danke für die tipps, ja, innenabzieher muss cih morgen bei meinem Kumpel in der Werkstatt nochmal schauen, ob der nen passenden da hat...
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gsxr.1000
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Innenabzieher

Beitrag von gsxr.1000 »

Es gibt noch eine weitere sehr günstige und einfache Alternative.
Nimm einfach einen Rundstahl mit dem ungefähren Durchmesser des Lagers Innen 20-30cm lang.
Und ein etwas dickeres Stück Eisen z.B. 50er Rundmaterial mit einer Bohrung die etwas größer ist als der 30cm lange Stab.
Am oberen Ende des Stabs machst du am besten Gewinde und eine Mutter drauf oder was anderes und dann schweißt du den Stab am Lager mit ein paar Punkten oder einer kleinen Naht fest.
Nun schiebst du das 50er Rundmaterial auf den Stab und drehst oben eine Mutter drauf (Schlaghammer).
Nun Kannst du das Lager Problemlos heraus schlagen aber meistens wird es beim Schweißen so warm das das Lager fast von alleine heraus kommt!

Das ist die beste Möglichkeit, da das Lager sowieso immer erneuert wird wenn man es ausbaut.

Hoffe ich konnte dir helfen. :D
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