Am Start: SV650 SA, KTM SMT, DUC immerdefekt Multistrada 1200S Touring und meine Nuda R.
Sonntag Anreise nach Salo/Gardasee mit dem Hänger 1100 km.
Die letzten ca. 40 km vor Salo zum weglaufen, das Navi plärrt unendwegt:
In einem Kilometer nehmen sie die 2. Ausfahrt im Kreisverkehr....., gelegentliche Variationen die 1. oder 3. Ausfahrt zu nehmen verbessern die Situation nicht.

Bikes abgeladen, vorgepackt und erst einmal den Blick über den Gardasee genossen und Unmengen Pasta eingeworfen, lecker. Montag ca. 340 km

Route: http://www.motoplaner.de/#45.61031,10.5 ... 91569;1&&0
Ab nach Genua, mit dem vollbepacken Bikes und es geht erstmal ins Gebirge. (Sole, Navazzo, SP9, SP58, SP56...)
Dann die "Durststrecke", durch die Ebene, die durch die Kreisverkehre etwas aufgepeppt wurden.
Endlich geht es ab .... wieder Berge und schöne Strecken aber auch teils heftigen Regen und starke Böen.
(Rivergaro, SP45, mit Schlenker SP16, SP15...)
Hier konnte der PiRo4 sein Potential zeigen. Ich bin begeistert wie er die nassen Strassen meistert, Haftung ohne Ende, kaum ein Unterschied Nass <-> Trockenhaftung.
Eine Rollerfahrerin zeigt uns wie man, trotz Untermotorisierung, flott unterwegs ist:
Strassenmitte, immer Vollgas, Dosen, egal ob entgegenkommend oder zu überholende, werden vollständig ignoriert, gelegentliches Kuscheln mit etwa gleich schnellen Dosen ist ausdrücklich erwünscht wenn´s durch den entgegenkommenden Verkehr eng wird. Leute, die MotoGP ist nur ein Kindergarten.
Moloch Genua; nur schnell durch zur Fähre und ab in die Schlafkabine. Aber vorher noch was vernünftiges Essen und für´s Frühstück eindecken.
Die im supermercado erhältlichen 0,66 Liter erhältlichen Bierpullen sind mir sehr sympatisch.....
Dienstag ca. 350 km
Route: http://www.motoplaner.de/#42.70466,9.45 ... 69396;1&&0
Korsika bereitet uns einen sonnigen Empfang, erst mal volltanken, dann schnell Bastia und die Küstenvororte Richtung Nordzipfel abarbeiten. Die ca. 100 km für die Umrundung (entgegen Uhrzeigersinn) sind ersten Sahne.
Die Ostküste biete eine überwiegend gute, breite Küstenstrasse mit super Küstenpanorama, die Westküste anfänglich ein Flickenteppich übelster Sorte, bietet aber mehr für´s Aug und Riechkolben. Die Nationales umgehend geht es nach Calvi und von dort, wieder, meist über Küstenstrassen, zum Hotel nach Porto.
Unsere Mopeten werden vom Gepäck befreit, die Lederpelle abgestriffen und die letzten Sonnenstrahlen am Pool genossen.
An der Rezeption erkundige ich mich nach dem Frühstück, ob es ein landesübliches petit déjeuner - nix, für den hohlen Zahn ist oder continental ausfällt, mit Schalk im Nacken gab es ein: Continental gibt´s auf dem Kontinent, wir sind auf einer kleinen Insel, entsprechend fällt das Frühstück aus.

Mittwoch ca. 240 km mit Gefolgschaft und nochmals ca. 180 km solo
Route:http://www.motoplaner.de/#42.26768,8.69 ... 69331;1&&0
Von Porto geht´s zur Ostküste, über´s Gebirge, so war zumindest der Plan....
Bis Calaccucia/Stausee gibt es gut fahrbare und reizvolle Strecken, vorbei an schroffen Felsen, durch bewaldeten Park und schmale verwinkelte "Wirtschaftswege".
Highlight: das Teilstück ab Stausee östlich , leider mit hohem Verkehrsaufkommen.
Video:
Wir kraxeln immer höher, die "Strassen" werden sehr schmal, nass, viel Geröll, Sand, Matsch, halt anspruchvoll und interessant.
Die D539 erklimmend bereite ich mich schon mal gedanklich auf das verbale Gewitter meiner Lemminge vor und kaum zu glauben, ich muss träumen, eine grössere Bikergruppe vor mir. Flux vorbei und gleich am nächsten Abbiegepunkt ein paar Beweisfotos geschossen, sonst glaub mir das niemand. Fluppe geraucht .... und die KTM ist zu sehen: braucht erst mal eine Pause, die Damen beratschlagen noch ob sie mir das Gefolge verweigern, wird mir berichtet.
Kurz einen Blick auf´s Handy geworfen: kein Anruf/SMS, ... und denke mir: dann wird es wohl nicht so schlimm sein.
Aber ein Notfallplan muss her, ganz schnell. Die Strecke eingekürzt und eine kleine Werbetafel verkündete eine Pizzeria in Erbajolo, nur 10 km entfernt. Endlich sind wir wieder vollständig und der Vorschlag Essen zu gehen dankbar akzeptiert.
Die "Pizzeria" entpuppt sich als absoluter Geheimtip, wie bei Muttern auf der Terrasse, nur viel viel besser.
Der Rückweg erfolgte über weitestgehend breite, gut ausgebaute Strassen zurück zur Tanke nach Porto.
Dort trennten sich unsere Wege, die "Jammelappen" zum Pool/Strand und ich scheuche die Nuda entlang der Küste Richtung Sargone und im Landesinneren wieder nordwerts, mit kurzer Badeeinlage an einem der langen Sandstrände hinter Cargese.
neu 24.06.2014/22:00
Video N84 bis Porto:
Spannend wurde noch die Suche nach Benzin, die erste Tanke geschlossen, die Zweite ebenfalls, zwar mit "Bankomat" aber dort waren die Tanks leer. Die Dritte war dann ein Volltreffer und auch meine allerletzte Option da nur noch ca. 0,5 Liter übrig....
Auf den letzten km zum Hotel bot die tief stehende Sonne ein unglaubliches Spiel mit meinem Schatten. Dieser überholte mich, kletterte die Felswand hoch, verschwand unter mir, einfach der Hammer.
neu 24.06.2014/22:00
Video Schatten hasch mich:
Donnerstag ca. 260 km, Fähre und nochmal 240 km. Tschüss Korsika, welcome Sardinien.
Route: http://www.motoplaner.de/#42.26608,8.69 ... 70913;1&&0
Die Bikes waren flott beladen, das "Frühstück" noch dürfiger als am Vortag, da eine Busladung Touris ebenfalls um 07:00 Uhr den Frühstücksraum stürmte.
Ich "griff" den Hotelangestellten unter die Arme und erweiterte das Selbstbedienungsbuffet um den Küchenbereich und Kühlraum.
Somit gabs nicht nur diese eklige, fettige, gebogene Teigware .....
Die Tags zuvor, solo, gefahrene Strecke wollte ich meinen Lemmingen nicht vorenthalten und bog erst spät ins Landesinnere ab, grössere "Ansiedungen" umgehend aber immer noch nah genug um flott auf Nationales auszuweichen zu können, sollte das pünktliche Eintreffen am Hafen in Bonifacio gefährdet sein.
Etwa auf halbem Weg wurde dann entschieden nicht mit der 12:00 Uhr , sondern mit der 15:30 Uhr Fähre nach Sardinien überzusetzen, um so noch ein wenig mehr Gummi auf die anspruchsvollen, engen Gebirgsstrassen zu legen.
Ab Sartene ging es auf der N198 flott bis ins malerische Bonifacio und zur Fähre.
Der Preis ist heiss...zumindest der für das kurze Stückchen Schippern, 4 Bikes über 150 Euro, mit total verrottetem Kahn der halbstaatlichen Saremar. Auf der Überfahrt (eigentlich schon seit 3 Tagen) schlug ich meinen Lemmingen vor, dass diese über Bastia die Schnellstrasse oder alternativ die SS125 bis zum Hotel in Orosei nehmen und ich im Landesinneren heize.
Alle wollen mit durchs Landesinnere, wohlwissend dass ein hohes Tempo erforderlich ist.
Aber die Gefolgschaft wird mir "verweigert" mit max. 120 km/h "dümpel" ich über die Strasse und 2 lassen es abreissen, mit der Begündung hier sind ja nur 50 erlaubt. Also schleiche ich, nicht ohne Hintergedanken und Plan B, mit 60 - 70 durchs Ländle und die zurvor überholten Dosen stauen sich hinter uns.
Gotcha, Plan B greift, unsere Wege trennen sich.
Über Telti, Richtung Monti ist der Eintieg zur SS389, einer meiner Liebingsstrecken, schnell geschafft, in Bitti möchte die Nuda gefüttert werden.
Ein Blick auf die Uhr, bin voll im Zeitplan und kann noch eine Extraschleife SP50 über Lode und SP3 über Lula einbinden, klasse.
Kurz vor deadline treffe ich beim Hotel in Orosei ein und nehme die Zimmerschlüssel in Empfang, flux abgeladen noch eine Orientierungsrunde durch Orosei, Stränden .... meine Splittergruppe trifft ein und wir planschen noch eine Runde im Pool. Freitag: ca. 330 km die Heizerrunde
Route: http://www.motoplaner.de/#40.38679,9.71 ... 71081;1&&0
SS125, SS198, SS128 ..... alles breite, gut ausgebaute und reizvolle Stecken, die ein flottes Tempo und sehr runden Fahrstil zulassen.
Die SS198 lässt sich mit der Nuda R nur im 6. Gang erschwingen, gelegentlich ist es von Nöten die Kupplung, in engeren Kurven, etwas schleifen zu lassen.
Hinter mir quält sich die KTM durch die Gänge.
Hinter Nuoro kriege ich die Kurve nicht (falscher Abzweig) und wir landen auf der Schnellstrasse....
Zurück in Orosei gibt es erst mal Deftiges: 2 x 50 cm Pizza und einen Berg Frittiertes, dann zum Einkaufen, der bevorratete Bölkstoff ist "verdunstet".
Samstag: Badetag!! aber vorab eine kleine Runde enge Strassen ca. 210 km
Route: http://www.motoplaner.de/#40.38679,9.71 ... 71190;1&&0
Ich übe schon mal die Dorgali-Umgehung, über Cala Gonone und Grotte, dann SP26.
Die SS125 im Tiefflug, dann der Einstieg SP37, Urzulei, Talana über enge Strassen zu alten S389, die Kuhfladenslalomstrecke, bis Fonni und nochmals zurück zum S389 Einstieg. Die dort weidenden Kühe kennen mich wohl noch vom letzten Jahr und nehmen es gelassen.
Und dann ein mächtiger Schreck, ein mir entgegenkommender Biker, auf meiner privaten Heizerstrecke, geht ja gar nicht.
So wie er ebenfalls am Lenker reisst vermute ich mal dass er ebenso denkt, über seine S389.
Der Rückweg ist etwas umständlich, die Brücke erheblich beschädigt. Leder wird gegen eine fette Lage Sonnencreme getauscht.
Der Pool bietet ebenfalls reizvolles..
Eine Dame räkelt sich aufreizend ... und die Köpfe der Männer folgen ihr wie Sonnenblumen der Sonne.
Sie legt nach und nach alle ihre Reize frei und verteilt Körbe..
Als Erster blitzt der Poolboy ab, dann der Masseur, gefolgt vom Barmann ..... was für ein Luder.
Endlich trifft sie ihre Wahl.
Sonntag: 310 km + Baden am Strand, die Bitti 8 oder die "Zauberlehrling"-Strecke
Route: http://www.motoplaner.de/#40.38854,9.70 ... 70906;1&&0
Die Nacht war kurz und ich mag nicht so richtig biken, das Gefolge hoch erfreut über die langsame Gangart.
Erst mal geht´s durch Oroseis engste Gässchen, begleitet von ordentlichen bassigen Gasstössen der Nuda...nur um sicher zu gehen dass kein Sonntagslangschläfer diesen Tag verpennt

Dann ab ins Gebirge ... und durch ein Tal welches vom letztjährigen Unwetter heimgesucht wurde. Unvorstellbar die Kraft der Regenmassen, die kleine Bäche zu reissenden Strömen werden liessen.
Ich erinnere mich an Goethes Zauberlehrling..walle, walle manche Strecke das zum Zwecke Wasser fliesse.. warum nur kann ich solch einen Schei.. aus Grundschulzeiten noch abrufen aber nicht einmal das Datum vom Hochzeitstag erinnern, was sollst ist ja eh ebenfalls längst Geschichte


Und mal wieder musste die SS389 dran glauben, ab durch Bitti und tief in den Westen der Insel vorgestossen.
Nur leider auch kein Lüftchen und fast 30 Grad garen einen unterm Kombi schon arg.
Wieder zurück nach Bitti, die Strecken, westlich Budduso, sind überwiegend langweilig, lange Graden, Kurve, lange Graden, Kurve ....
Endlich wieder die SS389 und SP50 und es gesellen sich noch 3 A-Biker zu uns.
Irgendwann zwickt es mich dann aber doch und ich lasse es fliegen, einer der A-Biker bleibt dran und so knallen wir der Küste entgegen.
Ich kann das breite Grinsen unter seinem Helm klar erkennen .......
Kurz vor Siniscola bietet die SP50/SP3 einen grandiosen Blick zur Küste und ist mit einer der top anspruchsvollen, gut ausgebauten Strecken. Und es kommt ein kühlender Wind auf, die letzen 30 km nach Orosei über die SS125 zum Strand ist es nur noch ein Klacks.
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