Wir waren mal wieder unterwegs.
Dieses Mal zu dritt, der vierte Mitfahrer konnte kurzfristig nicht.
Mit von der Partie Fabian: Vitpilen 401, Attila: Gladius 650 und ich auf der Svartpilen 401.
Ziel:
Französisches Jura mit Abstechern in die Schweiz.
Die Tour war eigentlich schon letztes Jahr geplant, wir haben dann aber aufgrund des Wetters umgeplant.
Planung:
https://maps.app.goo.gl/r3RUnKezwBnXtq1u6
https://maps.app.goo.gl/nzdwkJ29gb57KkWVA
https://maps.app.goo.gl/fDAxqkyhMBQ8qfVr5
https://maps.app.goo.gl/39QQUWe582zKyRmEA
https://maps.app.goo.gl/Fkt9KrMiZ4S9jxno9
https://maps.app.goo.gl/muxNVbZA1pDLmYv36
https://maps.app.goo.gl/EiLeHaM9iyroYo6x5
Tag 1:
Wir hatten abgemacht, daß ich den Attila um 7 hole, ich bin also kurz nach 6 aufs Mopped und los, war gegen 6.45 bei Attila.
Kaffee….
Bis wir weggekommen sind war es 7.30.
Attila schimpft mich eine Sklaventreiber, weil ich los will.
Nieselregen, wir verzichten auf die Regenklamotten.
Ab auf die B15, getankt, Fabian Bescheid gegeben, daß wir gegen 9 am vereinbarten Treffpunkt sein werden.
Kurz vor Bad Aibling dann den Regenpariser auf den TR gezogen, weiter.
Irschenberg, Miesbach, Tölz….Nicht schön, aber einfach Verbindungsetappe.
GAAS!
Punkt 9 biegen wir auf den Pendlerparkplatz Sindelsdorf ein, Fabian ist 10 s vorher angekommen.
Großes Hallo, dann weiter.
B 472 Richtung Kempten, es nieselt immer noch.
Von der B472 auf die B12 gewechselt, meine Tankanzeige meldet leer.
Nachdem ich das Mopped noch nicht so lange habe, kann ich nicht einschätzen, was an Rest im Tank ist, also verlassen wir die B12 und fahren nach Marktoberdorf rein.
Volltanken, Kaffee, fertig.
Es nieselt immer noch.
Kempten, Leutkirch, langsam kommen die ersten Sonnenstrahlen raus.
Leutkirch, Landkreis Ravensburg lese ich…öha, wir sind schon im Land der überall rumstehenden Blitzer, also runter vom Gas.
Fabian teilt seinen Ohrwurm mit uns, bei einem Wegweiser nach Biberach fällt ihm dsas Lied von der Schwäbschen Eisenbahn ein. Danke. GRRR!
Bei Bad Buchau fahren wir an einer Tanke raus, ca. 12 Uhr, machen kurz Pause und bekämpfen die Unterhopfung mit einem Bleifreien.
Die Sonne scheint, es regnet nicht mehr und wir trocknen langsam.
Es geht gut voran, B465, B32, B311, alles gut ausgebaut, oft mit Überholspuren.
GAAAS!
In Donaueschingen fahre ich nochmal zum Tanken raus, der Pulli kommt jetzt auch in den TR.
Danach geht’s über Titisee-Neustadt über den Feldberg.
Vor der Passage hat mir im Vorfeld gegraut, der Schwarzwald ist bei uns eher als kiebererverseucht bekannt, außerdem ist es Feiertag und gutes Wetter, das bedeutet normalerweise viel Verkehr mit Leuten, die nicht fahren können.
So schlimm ist es dann nicht, die Kieberer stehen gut versteckt oder sind woanders und der Verkehr geht so.
Bei einem kurzen Zwischenstop beschließen wir erstmal bis Schopfheim zu fahren.
Dort fahre ich in die Stadt rein, Baustellen, Umleitung, Einbahnstraßen, GRRR!
16 Uhr.
Wir finden einen Biergarten und ordern Kaffee und alkoholfreies Weißbier, Fabian außerdem überbackene dicke Bohnen, der Biergarten gehört zu einem griechischen Restaurant.
Kriegsrat…viel Lust zu fahren haben die Herren nicht mehr, ich werde Sklaventreiber geschimpft.
Bis Montbeliard wären es lt. Google noch 2 Stunden, also mit Tanken und Rauchpausen wären wir gegen 19 Uhr da.
Wir beschließen Quartier zu machen.
Booking wirft was Brauchbares in Rheinfelden (Baden) aus, also fahren wir dorthin, google lotst uns über kurvige Sträßchen.
Erster Eindruck: Hier will ich nicht tot über den Zaun hängen.
Überall liegen stapelweise gelbe Säcke rum, wird der dort nur einmal im Monat abgeholt?
Auch sonst viel Müll auf den Straßen.
Hotel Danner, Familienzimmer.
Drei Betten, Bad, sauber, im Erdgeschoss ein Asia Restaurant.
Wir machen uns kurz stadtfein und besuchen das Pub gegenüber um die Unterhopfung zu bekämpfen, anschließend gehen wir beim Asiaten Essen, sehr lecker und als Hausgäste bekommen wir noch 10% Rabatt.
Der Laden ist gut besucht.
Während wir essen schiebt der Wirt tonnenweise gelbe Säcke auf nem Wagen raus, als ob da nicht schon genügend rumsänden…
Ab ins Bett.
Tag 2:
Am nächsten Morgen Frühstück, aufpacken, los. Sklaventrreiber!
An der Tanke fahr ich vorbei, gibt’s ja sicher noch eine auf der Strecke...aber natürlich nicht, wir sind ja in Deutschland (nicht in Österreich, wo alle 3 m eine (Automaten)Tanke ist).
Jetzt kommt ein ätzendes Stück.
Zuerst B316 Richtung Lörrach, das ist ganz ok, dann biegen wir nach Inzlingen ab, Tempo 30 durch den Ort, dann die Grenze zur Schweiz, dort geht’s mit Tempo 30 weiter durch Riehen, dann landen wir in Weil am Rhein, schön ist es dort auch nicht.
Ab über den Rhein nach Frankreich.
Vorbei am Flughafen, Baustelle…
Nachdem google anscheinend einen von rechts kommendem Feldweg als Ausfahrt zählt, drehen wir eine Ehrenrunde durch irgendein Kaff und fahren die Baustelle noch einmal.
GRRR!
Kaum haben wir das Städtekonglomerat aus Basel, Weil, Huningue und St. Louis hinter uns gelassen wird es angenehm, die kurvige Landstraße schwingt sich vergnügt durch Wald und Feld, Asphalt alt aber gut, sehr schön. GAAS!
Schweizer Grenze, Epauvillers, Les Enfers, Gumois, weiter Richtung Corniche de Gumois.
Mir geht schon wieder der Sprit aus, zumindest meckert die Anzeige.
Lt. Google die nächte Tanke ist in Le Noirmont, Schweiz.
Google lotst uns auf irgendwelchen geteerten Trampepfaden dorthin, einspurig mit Dreck auf der Straße steil runter durch den Wald, mit Serpentinen.
Irgendwo müssen wir den Doubs wieder überquert haben, denn wir sind auf einmal wieder in der Schweiz, dort geht es eine kleine, kurvige Straße bergauf. GAAAS! Gäsle…
Vollgetankt, es wäre noch genügend Sprit im Tank gewesen, ohne daß ich mir hätte Sorgen machen müssen.
La Ferrière, La Chaux-de-Fonts, Le Locle…Ätzend, Baustellen, Umleitungen, viel Verkehr, heiß,
Wir sind froh, das alles hinter uns zu lassen und biegen rechts ab, überqueren wieder die Grenze und landen in Frankreich in Villers le-Lac.
Mittlerweile ist es Mittag, uns hungert und rechts am Straßenrand ist ein gut besuchtes Restaurant mit Terrasse, dort wollen wir hin.
Parken? Eher unmöglich, also links runter, Attila voraus, er winkt, ich sehe auch rechts ober das Schild Charcuterie / Restaurant.
Ein Blick auf die Terrasse, noch was frei. Also Moppeds abgestellt und rauf.
Wir bekommen einen Tisch und speisen fürstlich für wenig Geld.
Die Moppeds sind in Sichtweite, der Café am Schluß schmeckt auch, was will man mehr?
Nach dem Essen legen wir uns noch ein paar Minuten unter einen Baum, dann geht’s weiter.
Nach dem Essen kann sich Tante google nicht entscheiden, welche der drei Straßen nach links wir nehmen sollen, ich nehme die erste, natürlich war die zweite gemeint.
Wir fahren die D215 raus, wechseln dann auch die D398 und fahren dann irgendwo zwischen Le Barboux und Le Luhier hinter den Kuhställen von Georges, Jaques und Jean vorbei als google einen Schluckauf bekommt und versucht uns über geteerte / betonierte Feldwege irgendwohin zu schicken.
Irgendwann reichts. Und heiß ist es auch.
Unten rechts ist eine Straße, die nach Straße aussieht, da will ich hin, der Rest findet sich.
Feldweg runter, vorbei an dem staunenden Georges, Jaques oder Jean der gerade Heu macht, ab auf die Straße.
Es ist die D41 Richtung Fuans, wir biegen dorthin ab.
Ich beschließe, genug Zeit mit Gestöpsel verbraten zu haben und gebe GAAAS!
Endlich!
Die Straße schwingt sich durch die Felder, man kanns laufen lassen.
Zwischendurch mache ich den Fehler nochmal auf die Stimme im Headset zu hören und biege rechts ab zu irgendweinem Punkt, den ich anfahren wollte.
Der Weg zur Quelle von irgendwas ist mit Wohnmobilen zugestellt, an der Quelle ein überlaufener Biergarten, der Alternativweg auf der anderen Seite des Baches ist gesperrt, also zurück.
Sagte ich schon, daß es heiß ist?
Wir folgen der D41, bis sie auf die N57 stößt und fahren dann nach Doubs / Pontarlier rein.
Dann reichts dem Attila, er fährt bei einer Dönerbude raus, wir machen Pause.
Café, Orangina, Wasser.
Mittlerweile ist es 16 Uhr, mal sehen, wo wir heute Nacht unterkommen.
Auf booking gibt’s Richtung Süden erreichbar oder bezahlbar wenig bis garnichts, das hat ein paar Tag vorher noch anders ausgesehen…
Was es gäbe, wäre Le petit Echelle, eine Unterkunft irgendwo im Nirgendwo nahe der Grenze, auf dem Berg, umgeben von Kuhweiden und Kuhglocken.
Da unklar ist, ob wir etwas zum Essen bekommen, beschließen wir hinzufahren und uns umzusehen. Wir nehmen natürlich nicht die häßliche Schnellstraße, sondern die D437 den Lac de Saint-Point entlang, nur bis zum See ist die Straße auch häßlich, viel Verkehr, Tempolimit, durchgezogenen Linie, man meint, man wäre in Italien.
Ein geteerter Feldweg führt kurvig durch den Wald, auf der Straße liegt Dreck und Rollsplit.
Oben angekommen weiß die Wirtin(?) nichts von freien Schlafplätzen, das Restaurant hat leider auch zu.
Hm.
Auf dem Weg dorthin sind wir an min. 2 Hotels vorbei gekommen, am See, mal da fragen.
Also wieder runter nach Malbuisson, zwischendurch ein Rutscher in einer Kurve.
Das erste Hotel sieht teuer aus, also erstmal zum zweiten.
Dort hängt ein Zettel: Bitte an der Rezeption des ersten Hotels melden…
Dort gemeldet, in allen fünf Hotels, die von dort aus betreut werden, gibt’s nix mehr. Toll.
Also nochmal Telephon raus, in Pontarlier gibt’s ein F1 Hotel, das sind normalerweise billigste Absteigen und die Jugendherberge, die recht gut bewertet ist.
Also dort gebucht, hingefahren, alles sauber, schön. Wir bekommen ein Vierbettzimmer.
Bettwäsche gibt es, aber keine Handtücher.
Zum Glück haben Fabian und ich eins dabei

In der JH steigen viele Moppedfahrer ab.
Erstmal ein Bier!
Bis wir stadtfein sind ist es 19 Uhr, das hätten wir auch 2 Stunden früher haben können…
Ab in die Stadt was futtern, es gibt eine Pizzeria die natürlich heute keine Pizza macht.
Dafür leckere Lasagne, leckeres Tiramisu und außerdem gibt’s teures Bier und teuren Wein, wir haben für die Getränke locker soviel gezahlt wie fürs Essen.
Tag 3:
Heute wäre der Plan nach Montbeliard zu fahren, ins Hotel einzuchecken und dann das Peugeot Museum zu besuchen.
Erstmal tanken.
Natürlich wären Schnellstraße und Autobahn zu langweilig, also fahren wir die D437 bis Saint Hyppolite, dort trinken wir einen Café. Es geht zu wie am Stachus und fast nur Motorräder.
Weil es erst 11 ist, beschließen wir noch eine Runde durch die Schweiz zu drehen, biegen also rechts ab und fahren über Saint-Ursanne und Saignelégier wieder nach Gumois wo wir den Doubs überschreiten und auf der Französischen Seite nochmal Café trinken.
Mein Hinweis auf die bereits fortgeschrittene Uhrzeit wird mit „Sklaventreiber“ abgebügelt.
Saint Hyppolite, Blamont, dort tanken wir und machen an dem Supermarkt neben der Tanke Mittag, es ist mittlerweile halb 3.
Weiter nach Sochaux, im Hotel Campanile einchecken, bis wir stadtfein sind ist es 4 und das Museum macht um 6 zu, dorthin sind es 10 Minuten Fußmarsch.
Wir verschieben also den Museumsbesuch auf morgen.
Um die Zeit nicht ungenutzt vergehen zu lassen gehen wir nach nebenan in den großen Lebensmittelmarkt und kaufen 3 Bier (à 0,75 L), eine Flasche Rotwein, Kirschen und ein großes Stück Käse.
Natürlich gibt es den Wein nur mit Korken und wir haben keinen Geburtshelfer dabei (Im TR der SV steckt einer…)
Auf bekämen wir die Flasche natürlich, wenn wir aber keine Korkbrösel im stilvollen Pappbecher haben wollen brauchen wir Werkzeug.
Im Lebensmittelmarkt gibt es nichts, da gibt’s echt nur Lebensmittel.
Also zurück zu Hotel, erstmal Bier trinken.
Nachdenken.
Nachdem Peugeot schon so ziemlich alles aus Metall gebaut hat (Sägeblätter, sonstiges Werkzeug, Kaffee- / Pfeffermühlen etc. sollte sich doch im Museumsshop ein Korkenzieher finden.
Also dorthin spaziert, zwischenzeitlich merken Attila und Fabian daß Kippen echt teuer in F sind, ich hatte es ihnen im Vorfeld schon gesagt. 12,5 Euro pro 20er Schachtel ist echt viel.
In den Shop kommt man ohne Eintritt bezahlen zu müssen.
Lauter schöne Sachen, aber sch…teuer.
Den Korkenzieher gibt es natürlich, mein Bruder schlägt zu.
Beim Rausgehen wundern wir uns, warum es eigentlich keine Peugeot Kippen, keine Peugeot Feuerzeuge und keinen Peugeot Rotwein gibt.
Futtern.
Neben dem Hotel ist nicht nur der Lebensmittelmarkt, sondern auch eine Brauerei mit Restaurant, also rein.
Das Bier ist gut, das Essen auch, wir schlagen uns die Wampe voll.
Zurück zum Hotel.
Ich frage den Rezeptionisten, ob wir morgen später auschecken können oder alternativ unser Gepäck irgendwo sicher ablegen können, weil wir ins Museum wollen.
Später Auschecken kostet eine Nacht extra, also eher nicht.
Das Gepäck können wir an der Rezeption oder auch im Seminarraum lassen, da passt immer jemand auf.
Sehr schön!
Das Hotel kann man sich wie so ein Motel in amerikanischen Filmen vorstellen.
Am Gebäude entlang ein Weg, von dem zweigen alle paar Meter Zimmertüren ab, Parkplätze davor, Fenster zum Parkplatz.
Im ersten Stock dann ähnlich, eine Balkon mit Türen, mittendrin ne Betonwendeltreppe, Fenster zum Parkplatz.
Luftbild:
https://maps.app.goo.gl/bE21RAvPdGRhzcMn6
Wir hatten unsere Moppeds am unteren Ende der blauen Linie geparkt, auf einem Parkplatz links, unter den Bäumen.
Am oberen Ende der blauen Linie stand auf dem Parkplatz neben den (blauen) Behindertenparkplätzen ein Kombi , daran angehängt ein Anhänger mit einem KTM Crosser drauf, der Anhänger stand auf dem Grünstreifen vor dem Zimmerfenster des Besitzers.
Die KTM war mit Spanngurten und einem Sicherungsbügel aus Stahl gesichert.
Auf dem Weg zur Wendeltreppe treffen wir den Besitzer, er erklärt uns, er wolle das Mopped im Auge behalten, letztes Jahr hätten sie ihm schon ein Motorrad vom Hänger geklaut, in Frankreich. Tolle Sache…
Wir machen Balkonparty mit Rotwein, Käse und Kirschen und schauen nebenbei ein bisschen Fußball, wenn das Signal nicht gerade weg ist.
Irgendwann gehen wir schlafen.
Tag 4:
Sonntag früh gegen 6 bekomme ich im Halbschlaf Geschrei auf dem Parkplatz mit, es donnert an unserer Tür.
Unten beim Hänger stehen zwei maskierte Typen und versuchen die KTM zu klauen, den Sicherungsbügel haben sie schon mit einem großen Bolzenschneider geknackt, sie lassen sich auch nicht vom herausstürmenden Besitzer der KTM stören.
Es ist bereits heller Tag.
Einer der beiden zieht eine Sprühflasche raus und sprüht Richtung Besitzer und Richtung meines Bruders, der oben auf dem Balkon steht und filmt und schreit.
Keine Ahnung was versprüht wurde, getan hat es nix.
Der andere Dieb macht weiter.
Gerade als Attila und ich aus dem Zimmer stürmen kommt der Held des Tages:
Kettleman!
Der Zimmernachbar des KTM Besitzers hat die Sache auch mitbekommen, seinen Helm aufgesetzt und stürmt mit dem Wasserkocher bewaffnet aus seinem Zimmer auf die Diebe zu, sie ergreifen die Flucht.
Gerade gestern Abend hatten wir über so einen Diebstahl geredet.
Beim nächsten Mal gibt’s die 9mm, der erste Schuß eine Platzpatrone, der zweite scharf meinte dann der KTM Besitzer noch.
An Schlaf war jetzt nicht mehr zu denken, also den löslichen Kaffee vom Zimmer ausprobiert, angezogen, ein bisschen rumgegammelt.
Um 8 dann gefrühstückt, dann zum Museum, es öffnet um 10, wir sind um 9 da und spazieren ein bisschen vor dem Museum rum und warten.
Natürlich ist es jetzt schon heiß.
Vorher haben wir noch unsere Sachen zusammengepackt, ich frage die Rezeptionistin von heute früh, wo wir die Sachen lassen können, wir deponieren sie hinter dem Rezeptionstisch, sie bekommt große Augen, als sie sieht, was wir so alles dabei haben…
Ich lasse einen 5er für die Kaffeekasse da.
Fabian fällt ein, daß er seine Zimmerkarte noch nicht abgegeben hat, Checkout wäre bis 10 oder 11 Uhr, er läuft kurz zurück und gibt ab.
Das Peugeot Museum öffnet pünktlich und es ist den Besuch wert, auch wenn man kein Anhänger französischer Autos ist (Gott schütze uns vor Sturm und Wind und Autos, die aus Frankreich sind!).
Es gibt’s nicht nur diverse Autos, sondern auch ein paar Motorräder, Fahrräder, Radios, Küchenmaschinen, eine Spülmaschine, Werkzeug….
Um kurz vor 12 gehen wir und kehren in einer Bäckerei / einem Imbiß ein, mittgas sind die Schlangen dort lange, die Leute kaufen Brot, als gäbe es morgen keines mehr.
Wir essen eine Kleinigkeit und trinken Kaffee, dann geht’s zurück zum Hotel.
Zeug abgeholt, im Schatten neben dem Hotel umgezogen, aufgesattelt und los.
Wir wollen heute noch ein paar km Richtung Heimat machen, da Attila morgen gegen 14 Uhr zuhause sein möchte.
Wir fahren eine Landstraße wo alle 3 km ein Dorf kommt, wir wechseln das Departement ins Elsass, dort wirken die Ortschaften to, kein Leben auf den Straßen, nicht mal Katzen oder sonstige Viecher.
Wir fahren wieder Richtung Weil am Rhein und wollen eigentlich über Schopfheim und den Feldberg fahren.
Kurz bevor wir den Rhein wieder überqueren merkt man, daß man in die Nähe von Deutschland kommt, die Leute können keinen Kreisverkehr mehr fahren.
Als ich mich nach der Rheinbrücke rechts an der Kolonne vor der roten Ampel vorbei schlängeln möchte, sagt Tante google, daß ich rechts abbiegen soll, gesagt, getan.
Ich hab natürlich noch den zweiten drin und würge die Kiste beim Losfahren ab, kann sie aber fangen bevor ich umfalle.
Karte / googlemaps gecheckt, Richtung Müllheim passt.
Wir fahren ein Stück rheinabwärts, dann biegen wir rechts ab, fahren irgendwelche schmalen Sträßchen und landen dann auf der B3 Richtung Müllheim. GAAAS!
Weiter Richtung Schönau, in Badenweiler gibt’s nochmal Eis und Kaffee. 15 Uhr.
Als ich nach dem Eis schonmal anfange meine Sahen anzuziehen bekomme ich die Üblich Ansage: Sklaventreiber!
Jetzt folgt die Tagesempfehlung:
Die Strecke von Badenweiler nach Schönau.
Ich bin die Strecke schon mindestens zweimal mit dem Auto gefahren, mit dem Mopped machts allerdings deutlich mehr Spaß.
Griffige Straße, Kurven, Kehren, gerade breit genug, um mit dem Gegenverkehr leben zu können.
Apropos Gegenverkehr: Der ist zahlreich und besteht entweder aus Wohnmobilen, deren Fahrer überfordert sind oder aus Motorrädern, deren Fahrer überfordert sind.
Attila voraus, er hat das Glück ein paar Bremsklötze flott überholen zu können, dann ich, dann Fabian.
Fabian sieht mich schon als Vignette auf einem der WoMo kleben, aber so knapp war es auch nicht.
In eng gefahrenen Rechtskurven meinerseits kommen mir allerdings oft Motorräder gefährlich nahe, Leute lernt mal Kurven fahren!!!
Die Pillen sind dort in ihrem Element, man kann (und muß!) buchstäblich jedes der 44(?) Pferde laufen lassen, GAAAS!
Leider ist der Spaß zu schnell vorbei, so daß wir über Schönau, Todtnau, den Feldberg wieder nach Donaueschingen fahren, Tankstop.
Quartier machen, natürlich habe ich kein Netz!
Willkommen in Deutschland!
Attila versorgt mich mit WLAN, das hilft aber nicht viel, denn booking findet wenig bis nichts an der Route das uns zusagt.
Bis Mehrstetten, wo ich etwas kenne, ist es uns zu weit.
Wir fahren in Tuttlingen raus, um uns was anzusehen, gibt aber keine freien Plätze mehr, in Meßkirch auch nicht.
Attila googlet und findet den Gasthof Adler in Leitishofen, kurz angerufen und alles klar gemacht.
Wir fahren hin, die Terrasse ist gut besetzt.
Glump aufs Zimmer, stadtfein gemacht, erstmal ein Bier!
Dann gut zu Abend gegessen, Dessert…
Die Terrasse leert sich, der Himmel wird schwarz, auf einmal kommt ein böiger Wind.
Der Kellner kommt, er möchte uns nicht vertreiben, aber…
Wir gehen unters Vordach, nehmen die Tischdecke, den Aschenbecher und natürlich unser Bier mit und rauchen fertig, die ersten Regentropfen fallen, der Kellner bedankt sich für die Tischdecke.
Danach geht’s rein. Der Wirt bietet uns an die Motorräder in die Garage zu stellen, er fährt extra ein Auto dafür raus, danke!
Ausgetrunken, ab ins Bett.
Tag 5:
Gut geschlafen, Frühstück um 7, anziehen einpacken, auschecken, aufpacken, um 8.10 fahren wir los, es nieselt.
Wir entscheiden uns gegen die Gummisau, nur der Pariser kommt über den TR.
Wir fahren an den Bädern Saulgau, Schussenried und Wurzach vorbei nach Leutkirch, von dort nach Kempten, es nieselt immer noch mit zwischenzeitlich stärkeren Schauern.
Raus aus Kempten, die B12, die ist stellenweise zweispurig mit viel Verkehr und wenig Möglichkeiten anzuhalten, jetzt dreht der Himmel auf und es regnet kräftig.
Bis jetzt war ich nur durchfeuchtet, jetzt bin ich naß und es rentiert sich nicht mehr wirklich das Regenzeug anzuziehen.
Attila fährt voraus über Marktoberdorf zur B472, die fahren wir im Regen runter bis Huglfing, dort gibt’s an der Tankstelle ein Café / Bistro, wir fahren raus, mittlerweile patschnaß und wärmen uns an einem Kaffee.
Außerdem verabschieden wir uns vom Fabian, der biegt demnächst Richtung München ab.
Weiter B472, Tölz, Miesbach, Irschenberg.
Bad Aibling, mittlerweile hat es aufgehört zu regnen.
B15, wir tanken nochmal bei Rott, natürlich fängt es wieder an zu regnen.
Ab zum Attila, es regnet nicht mehr, 14 Uhr, Kaffee, Tee, was Leckeres zu Futtern, es regnet.
Ab nach Hause, im Regen, eh schon egal, viertel nach drei bin ich daheim.
Bei mir waren‘s 1701 km, für fast 5 Tage eher wenig, das fahr ich auch schonmal in drei Tagen.
Spaß hats trotzdem gemacht, beim nächsten Mal sollte ich wieder mit Karte + googlemaps planen, dann suche ich vielleicht nicht so unmögliche Wegpunkte raus.
Außerdem ist die Anfahrt nach Montbeliard verbesserungswürdig, die Badenweiler Strecke lässt sich fest einbauen und von mir aus auch von Müllheim bis Montbeliard die Autobahn, das letzte Stück im Elsass zieht sich sonst zu sehr.
Wir haben im Jura fast nur moderne Motorräder gesehen, wenige älter als 10 Jahre (wobei, bei den Harleys kann man‘s ja nicht immer sagen). Und fast nur Dickschiffe, Attilas 650er war schon ziemlich klein, unsere 400er natürlich noch kleiner.
Und fast jedes Dickschiff aufgekoffert als gehe es quer durch Afrika, egal ob Kuh, Tiger oder Africa Twin.
Auf den Strecken 40% Harleys oder ähnliche Eimer, 40% Dickschiffe, die Fahrer haben oft eine Kamera auf dem Helm, so daß sie aussehen wie ein Teletubby.
In F gilt ja normalerweise Tempo 80 auf Landstraßen, im Departement Doubs ist aber oft genug Tempo 90 ausgeschildert, feste Radarkontrollen gibt es, sind aber auch ausgeschildert.
Sinnlose Tempolimits und dauerdurchgezogene Linien gibt es fast nicht in F oder in CH, da sieht es in Italien ganz anders (und schlimmer!) aus.
Was wir etwas vermisst haben, waren die Cafés / Bars am Straßenrand für den schnellen Café zwischendurch, da gab es fast nix.
Die Tour hat Spaß gemacht, auch wenn wir im eigentlichen Zielgebiet deutlich weniger gefahren sind als eingeplant.
Genervt hat wie immer in Frankreich in jeder Ortschaft der „Col du Rappel“, das sind Buckel auf der Straße mit Tempo 30, oft an Schulen wo es Sinn macht, oft einfach so in die Ortschaften eingestreut. Jede Ortschaft hat mindestens einen, größere Ortschaften auch viele…
Die Pille fährt sich auch mit Gepäck recht gut, Leistung habe ich nicht wirklich vermisst.
ciao, Jockel