
... und eben weil ich den kenne, kann ich das auch genau definieren - nur weil man einem Schaf einen Wolfspelz überstreift, wird deswegen längst noch keiner daraus.
Die Hyper 1100 hat den Rahmen und Motor der Multistrada, das Getriebe der 1098, eine zu niedrige Sitzhöhe, ebenso zu tiefe Brems und Schaltarmaturen, zu kurze Federwege und - last not least - eine zu kipplige Front, die immer schwieriger zu kontrollieren ist, je enger die Kehren werden, die man mit der zu durchfahren gedenkt. Außerdem setzt die Schalt-, Brems- und Rastenanlage in tiefen Schräglagen zu schnell auf.
Für zügige Landstraßen und weite, langgezogene Kurven ist sie optimal, doch wo Supermoto anfängt, hört die Hypermotard auf. Kannst mit der ja mal 'n Test auf'm track oder in engen Wechselkehren machen - viel Spaß dabei...
Das ist 'ne sog. Supermoto Interpretation, so zumindest will Ducati seinen Cityflitzer im Enduroröckchen wohl verstanden wissen. Das Teil läuft weitestgehend unter dem Begriff "Funbike".
Für die ernstere und schnellere Gangart hat man die EVO/SP etwas höher und härter aufgestellt. Die fahren sich auch viel besser, was die Kippelei in den Kurven betrifft, Supermotos sind das deswegen aber auch noch nicht.
Was jetzt die Neue betrifft, kann ich mir kein Urteil erlauben. Bin die selbst noch nicht gefahren und werde es auch wohl nicht - die ist noch kompakter mit ca. 0,3 L Hubraum weniger und in etwa 20 PS mehr, die sie aber über die Drehzahl reinholt. Sieht ganz chiq aus, fehlt aber irgendwie zu viel Charakter für meinen Geschmack.

Das Drehmoment ist das, was die 11er Hyper ausmacht und dem Fahrer das Gefühl gibt, viel mehr als nur 88 Ponies unter'm Sessel zu haben.
Ist für den Alltag in der Grundversion ein schön und ausgeglichen zu fahrendes bike mit absolut souveränem Druck in allen Lagen - auch und gerade für Schaltfaule. So lange man nicht zu eng und tief in die Kurven geht oder ihr schnelle Umlenkmanöver abverlangt, macht die richtig Laune. Für mehr gibt's dann ne Aufwertung mit der Evo/SP. Aber eben immer nur für den sportlichen Einsatz auf der Straße oder der normalen Renne.
