Also habe ich auf Seite 90 im Handbuch beginnend erst mal die verschiedenen Maße aufgenommen. Dazu habe ich einen Streifen Klebeband mit einer Hilfsmarkierung senkrecht über der Achsmutter auf der Heckverkleidung angebracht, das Hinterrad mit einem Hubständer entlastet und das „Maß Hinterrad entlastet“ ermittelt.

Zum Glück stehen mir eine Bühne und ein Hubständer zur Verfügung. Das Aufbocken mit dem Hubständer ist übrigens ein Kraftakt – und das trotz meiner 100 kg netto. Ich frage mich wie jemand mit z.B. 75 kg das schaffen will.

Das Maß A habe ich auf diese Weise mit 63 cm gemessen.
Dann habe ich das Maß B „Statischer Durchhang des Federbeins“ (Seite 91) am stehenden Motorrad mit 61,5 cm gemessen.
Als letztes erfolgte noch die Messung des Maßes C „Fahrtdurchhang des Federbeins“ (Seite 92). Während ich in kompletter Montur mit Helm auf dem Fahrzeug sitze, ermittelt ein Freund Maß C mit 53,5 cm.
Empfohlen war gemäß Handbuch eine Differenz der Maße A und C von 70 bis 75 mm.
In meinem Fall waren es aber 95 mm. Das sind mindestens 20 mm zu viel.
Jetzt hätte ich entweder 30 kg abnehmen oder die Federvorspannung erhöhen können.
Ich habe mich für letzteres entschieden. Das geht auch bedeutend schneller.
Also: Sitzbank, Endtopf und beide hinteren Seitenverkleidungen runter, untere Tankabstützung auf beiden Seiten lösen (erst rechts, dann links) und den Tank hochklappen und fixieren.

Für das Fixieren des Tanks eignet sich ein Spanngurt vermutlich besser als dieser dicke Balken. Vielleicht mache ich das beim nächsten Mal anders.

Die beiden Kabelbinder rechts am Rahmen habe ich durchgeschnitten und den Y-förmigen Schlauch zur Seite gehalten um das Federbein besser entnehmen zu können. (Ich glaube, im eingebauten Zustand kommt man mit dem Hakenschlüssel nur schlecht an die Einstellmutter.) Dann noch die obere und die untere Federbeinaufnahme gelöst und schon war das Federbein ausgebaut. Die Feder trägt übrigens die Bezeichnung 75 – 220.

Auf der roten Vorspannmutter habe ich eine Strichmarkierung angebracht und dann die Mutter genau drei Umdrehungen und damit um 6 mm weiter vorgespannt. Das schien mir ein passender Wert zu sein. Der Hakenschlüssel aus dem Bordwerkzeug passt übrigens nicht wirklich gut auf die rote Vorspannmutter. Wenn man da nicht aufpasst, rutscht der schnell über und die Kanten der Kunststoffmutter brechen aus. Die Steigung der Mutter ist 2 mm.
Anschließend habe ich das Federbein wieder eingebaut und die dritte Messung (Maß C) wiederholt. Maß C war jetzt auf 55,5 cm angewachsen. Damit ergab sich rein zufällig genau die vorgeschriebene Differenz zu Maß A von 75 mm. Glück gehabt! Meine 701 war jetzt mit mir darauf hinten 20 mm höher geworden. Das Federbein ist jetzt für mein Gewicht passend eingestellt.
Anschließend habe ich noch die beiden Gabelholme so weit in die Gabelbrücke eingelassen, bis die oberen silbernen Platten flach mit der oberen Gabelbrücke abschließen.

So habe ich noch mal knappe 10 mm vorne gewonnen. Ob das allerdings für die Treppe reicht wird sich beim nächsten Versuch zeigen. Falls nicht, lassen sich vielleicht die vorderen Federn auch noch vorspannen oder es muss doch ein Vollcrosser her.